Korallen zum erfolgreichen Einfahren des Meerwasseraquariums

Du hast Dein Becken aufgebaut und möchtest nun mit einem sinnvollen Erstbesatz starten, um Dein Becken einzufahren? Hier findest Du eine Auswahl von Korallen, die ich empfehlen würde.

Weichkorallen und Gorgonien

Die sicher am wenigsten anspruchsvollen Korallen in unseren Aquarien sind Lederkorallen wie Keniabäumchen oder Pilzlederkorallen oder auch zooxantellare Gorgonien wie Pinnigorgia. Um zu checken, ob das Wasser zum Start passt, setze ich gerne erst einmal ein Keniabäumchen ein. Wenn dieses die Polypen öffnet und gut steht, können weitere Korallen folgen.

Generell sind die Korallen, die ich als Erstbesatz hernehme, oft nicht die Korallen, die den späteren Besatz prägen sollen. Der Erstbesatz soll das Milieu bilden, in dem später anspruchsvollere Korallen gedeihen können. Die ersten Korallen sollten unempfindlich und wuchsfreudig sein, um den Nährstoffumsatz anzukurbeln. Dabei nehmen die Korallen im Wasser gelöste Nährstoffe auf und wandeln diese in Biomasse um. Gerade Weichkorallen geben dann auch wieder Nährstoffe in organischer Form ans Wasser an, da sich ihre Oberfläche ständig erneuert. Davon können dann auch andere Korallen profitieren, da sie dieses Material verwerten können.

Auch wenn ich als Händler ein Interesse daran haben sollte, dass ihr bei mir Korallen kauft – diesen Erstbesatz bekommt ihr am Besten bei befreundeten Aquarianern. Schaut nach, ob es regionale WhatsApp- oder Facebook-Gruppen gibt, wo Ableger getauscht werden. Hier bekommt ihr Kontakt zu anderen Aquarianern, die ersten Korallen und, ganz wichtig: Ihr werdet die Korallen auch wieder los, wenn sie zu groß werden oder ihr euren Erstbesatz gegen anspruchsvollere Tiere austauschen wollt.

LPS – großpolypige Steinkorallen

Viele großpolypige Steinkorallen kommen mit einer großen Bandbreite an Nährstoffgehalt im Wasser klar. Man sagt, dass gerade LPS ‚schmutzigeres‘ Wasser mögen – also höhere Nitrat- und Phosphatwerte, aber viele kommen auch mit nährstofflimitiertem Wasser zurecht. Das kommt daher, weil sie aktiv fressen können. Wenn das Becken in der ersten Zeit noch aufgrund des spärlichen Besatzes einer biologischen Wüste gleicht, in der Montipora und Acropora Probleme hätten, zu überleben, kann eine Caulastrea oder Bartkoralle durchaus gedeihen, weil sie sich mit ihren Polypen ein Stück vom Fischfutter schnappen können und damit gut über die Runden kommen.

Hier eine Liste von in Frage kommenden Arten:

  • Acanthastrea/Micromussa
  • Caulastrea
  • Hypnophora
  • Alveopora (grün)
  • Einfache Euphyllia-Arten
  • Cyphastrea
  • Favia/Favites
  • Fungia Rainbow

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Zoas – Krustenanemonen

Auch viele Krustenanemonen sind tolerant gegenüber Schwankungen in den Wasserwerten. Allerdings gibt es hier große Unterschiede bei der Wuchsfreude. Manche Zoas wachsen so schnell, dass die in kurzer Zeit den gesamten Riffaufbau überziehen und dabei andere Korallen verdrängen können. Deswegen sollte man diese Arten gesondert vom Riffaufbau auf einen Stein setzen. Trotzdem sind auch die invasiv wachsenden Farbmorphe toll für den Einstieg ins Hobby. Wer freut sich nicht, wenn ein Tier im Aquarium gedeiht und sich vermehrt!

Wenig anspruchsvolle Zoas

  • Sunny Ds
  • Utter Chaos
  • Blueberry Pie
  • Miami Vice
  • Frozen Nebula
  • Fake Chili

Invasiv wachsende Arten

  • Alien Explosion
  • Fairy Muncher
  • Nightmares
  • Mohawks

SPS – kleinpolypige Steinkorallen

Wenn der Erstbesatz gut steht, können einfache SPS folgen. Auch hier gibt es einige Arten, die Fehler verzeihen und sich nicht gleich bei der ersten KH-Schwankung auflösen.

Gut geeignet sind hier:

  • Montipora Digitata – verästelt wachsend
  • Montipora – Plattenförmig wachsend
  • Seriatopora Calliendrum
  • Seriatopora Hystrix
  • Stylopora ‚Milka‘ und andere

Acropora

Viele Meerwasseraquarianer haben als Ziel, diese empfindlichen SPS zu pflegen.

Um sich hier ranzutasten, eignen sich folgende Tiere:

  • Acropora ‚Joker‘
  • Acropora tuminda ‚Enzmann‘
  • Acropora tortuosa
  • Acropora ‚Tricolor‘
  • Acropora formosa

Am Anfang solltet ihr besser nicht nehmen:

  • Acropora tenuis
  • Acropora tillepora
  • Acropora echinata
  • Acropora selago
  • Acropora speciosa

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